History

Bernd Bühring, Jahrgang 48, war schon von Kindesalter an fasziniert von allem, was elektrisch war. Mit großem handwerklichen Geschick wurde zerlegt, experimentiert und zusammengebaut, egal ob alte Volksempfänger, Kristalldetektorradios, Lautsprecher und vieles mehr. Von der Verwandtschaft aus der ehemaligen DDR bekam er `57 seinen ersten Lötkolben und Kopfhörer geschenkt.

In der Mittelschule wurde 1962 mit einem Vortrag über Radiotechnik das Interesse an der Rundfunk- und Fernsehtechnik zum Berufswunsch weiterentwickelt. Als einer der Jahrgangsbesten im technischen Zweig der Mittelschule erhielt er für den Schulabschluss von den Industrievertretungen ein einwöchiges Stipendium am Deutschen Museum.

Die Berufsausbildung begann mit einer einjährigen Ingenieurs-Vorausbildung bei einem großen Unternehmen der Unterhaltungselektronik in Nürnberg. 


Im Anschluss daran begann die Lehre zum Rundfunk- und Fernsehtechniker in einem Marktredwitzer Radiogeschäft. Da sein Berufsschullehrer bei Siemens Entwicklungsingenieur für Röhrenfunktechnik war, wurde Mitte der 60er Jahre noch echte Röhrentechnik gelehrt. Zur Zwischenprüfung baute er sich seinen ersten Class-A Verstärker mit ECC83-/EL-84 Bestückung.

Nach Abschluss der Ausbildung und der erfolgreichen Gesellenprüfung kam die Bundeswehr, in der er als einziger Wehrpflichtiger unter den Zeitsoldaten zur Fortbildung auf die NATO-Fernmeldeschule nach Feldafing kam, um anschließend als Funkmeister in der Ausbildungskompanie in Donauwörth seine Wehrzeit abzuleisten.

Nach einigen Jahren in Kundendienst und Servicewerkstatt des ehemaligen Ausbildungsbetriebes folgte die Weiterbildung zum Meister im Rundfunk- und Fernsehtechniker-Handwerk, die er nicht nur als Bester beendete, ihm wurde auch sofort im Anschluss daran durch die Handwerkskammer ein Angebot als Lehrkraft an der Meisterschule gemacht, welches er aber dankend ablehnte, da er die Möglichkeit zur Übernahme eines alteingesessenen Musikfachgeschäfts hatte.


Dieser Laden existierte bereits seit 1959 und war auch schon dem jungen Bernd Bühring lange bekannt, da er bereits seit Beginn seiner Schulzeit nicht nur Flöten-, sondern auch Orgel bzw. Harmonium-Unterricht bekam und mit 10 Jahren zusätzlich Trompete lernte.

In der Teenagerzeit der aufkommenden Beat-Ära in den wilden 60ern musste es dann natürlich etwas Fetzigeres sein und so wurde in der Ausbildung in Nürnberg der Bass als das Instrument auserkoren und in der ersten Band  „The Crocodiles“ gespielt. Lehrmaterial gab es zu dieser Zeit noch nicht und so war Learning-by Doing angesagt. Zurück in Marktredwitz waren es die „Scouts“ und anschließend „The Skimmy Dates“, die der noch jungen Beat- und Rock`n`Roll-Musik zugetan waren.

< Als braver Junge..


Doch aus Amerika kam eine neue, energiegeladene Musikrichtung über den Teich, die die Jugend faszinierte: die Blackbeat- oder Soulmusik aus Detroit. Schnell wurden aus den Skimmy Dates nach Umbesetzung und mit zusätzlichen Musikern „The 1-9-6-7“, die nicht nur im gesamten nordostbayerischen Raum als beste Black-Beat-Band Oberfrankens schnell bekannt wurden, sondern auch als eine der ersten Gruppen Touren im damaligen Ostblock unternahmen und im Prager Beat-Club „Olympik“ aufspielten.


Als Equipment kamen anfangs der Höfner Beatles-Bass über einen Dynacord Bass-King mit Echolette ET-5 zum Einsatz, später kamen der schwedische Hagstrom Viking Bass, gespielt über einen englischen Selmer Treble`n`Bass 50 auf einer der Selmer Croc-Skin Goliath optisch angepassten Echolette ET-5 Box zum Einsatz. Gesungen wurde mit einem goldenen Shure SH-55 (das Elvis-Mikro) über einen Dynacord Gigant und Dynacord Tonsäulen.

Mit der Bundeswehrzeit kam das vorläufige Aus für die Musik und anschließend haben die Interessen dem Amateurfunk und dem Rallye-Motorsport gegolten. Auch hier war er als nordbayerischer Rallye-Vizemeister erfolgreich und stand als Amateur im Wettbewerb mit Größen wie Walter Röhrl, Harald Demuth, und anderen.

    
Schon während seiner Zeit als Rundfunk- und Fernsehtechniker hatte er im Nebenerwerb Elektronikreparaturen der verschiedensten Art durchgeführt, unter anderen an Spielautomaten, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik.

Anfang der 80er Jahre kam ein Kontakt mit Heinrich Woney, Inhaber des gleichnamigen Musikfachgeschäfts, zustande, der einen Reparateur für Orchesterelektronik suchte. Es war schnell klar, dass dies, bedingt durch die nicht geregelte Nachfolge und das Alter Woneys, durch die Möglichkeit der Übernahme der Firma die Chance zum Sprung in die Selbständigkeit und den Wiedereinstieg in die Musikbranche darstellte.

Am 1. September 1983 wurde nach Renovierung und Umbau das Musikhaus Woney, Inhaber Bernd Bühring, eröffnet. Ein wichtiger Schwerpunkt war die Orchesterelektronik und die damals sehr beliebten elektronischen Heimorgeln und der dazugehörige Service. (Weitere Infos hierzu unter www.musik-world.de.) Trotz des verstärkten Einzugs der Transistortechnik waren Röhrengeräte immer noch weit verbreitet und dementsprechend auch immer wieder in der Werkstatt anzutreffen.


Aus der Reparatur heraus entstanden erste Modifikationen und Umbauten an Verstärkern und sehr schnell war klar, dass trotz aller digitaler Möglichkeiten der Klang einer Röhre etwas besonderes ist und nicht ersetzbar ist. Dies beweist die Rückkehr der namhaften Hersteller zu dieser Technik. Die maschinelle Herstellung solcher Geräte aber ist dem Klang nicht zuträglich gewesen, sodass immer mehr Firmen dazu übergingen, neben der Massenware aus Großserien auch wieder, „back to the roots“, alte Verstärker in Handarbeit zu fertigen.

Die Preise derartiger namhafter Geräte hinterlassen schwere Löcher im Musikergeldbeutel und stehen in keinem Verhältnis zum Materialwert, vor allem wenn man weiß, dass das Prinzip sich zum großen Teil von dem eines berühmten Verstärkers aus den späten 50ern nur unwesentlich unterscheidet. Da lag der Gedanke nahe, in Handarbeit Verstärker aus besten Komponenten und nach Kundenwunsch anzufertigen, zu modifizieren oder auch alte Stücke zu restaurieren.

> Custom Amps war geboren <

Schauen Sie sich einen Teil unserer Arbeiten auf diesen Webseiten an
und sollten Sie Interesse an irgendeiner unserer Dienstleistungen haben,
dürfen Sie gerne mit uns in Kontakt treten.

P.S.: Klangbeispiele haben wir keine hinterlegt, da man die Dynamik und den Sound eines guten Röhrenamps selbst spielen, hören und spüren muss!